GARTENSPAZIERGANG

Mittwoch, 31. Januar 2024


Schon am 8. Januar gab es einen blühenden Hamamelis-Strauch in unserer Nachbarschaft. Unser blüht immer erst etwas später, - am letzten Tag des ersten Monats die letzte Gelegenheit, einen Januar-Gruß aus dem Garten hier vorzustellen. Die Zaubernuss-Gewächse stehen in der Ordung der "Steinbrechartigen", in der so unterschiedliche Gattungen wie Johannis-Beeren, Stachelbeeren, Steinbrech oder Pfingstrosen zu finden sind. Auffallend sind die fast zu Fäden zusammengezogenen Blütenblätter mit ihrem leuchtenden Gelb, welches aus dem warmen Dunkelrot der Knospen wie Flammen herauszüngeln. Besonders "bezaubernd" hier die das Gelb vor dem blauen Januar-Himmel. Mit ihr haben wir einen Jahreskreis geschlossen, der hier leider nur ansatzweise verwirklicht werden konnte. Mit der Zeit wird er hoffentlich immer vollständiger hier erscheinen!



Dienstag, 4. April 2023


Scharbockskraut

Echte Schlüsselblume










Veilchen

Hyazinthe





Donnerstag, 23. März 2023


Kriechender Günsel
Eine richtig unscheinbare Pflanze, die aber in diesem Jahr bei uns im Garten erstaunlich ausgebreitet ist. Für die Systematik übernehme ich hier wie auch bei den folgenden Pflanzen die übersichtliche Aufstellung aus Wikipedia. Diese hat hier nur die Funktion, durch eine erste Aufteilung der zunächst unübersichtlichen Vielfalt der Pflanzen, eine Überblicks-Erleichterung zu schaffen.

Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Ajugoideae
Gattung: Günsel (Ajuga)
Art: Kriechender Günsel

Ebenso aus Wikipedia folgender Vermerk zum Namen aus Grimms Wörterbuch:
Grimms Wörterbuch gibt für „Günsel“ folgende Erklärung:
„Gunsel, günsel, auch gunzel, günzel, ein Heilkraut, Ajuga reptans. Aus mittellateinisch, lateinisch consolida, das von consolidare ‚festmachen‘ hergeleitet ist und die dieser Pflanze zugeschriebene zusammenschweißende Kraft bezeichnet.“
Früher galt er sogar als Wundermittel, auch sind seine Heilwirkungen gut belegt, trotzdem ist er heutzutage erstaunlich unbekannt. Selbst als Wildgemüse kann man ihn verwenden.


Traubenhyazinthe
Wenn man die typischen Frühlingsblumen aufzählen sollte, würde man auf Tulpen, Osterglocken und dann nach einem Nachdenken Hyazinthen kommen. Da gehört die Traubenhyazinthe nur bedingt hinzu, doch im Bild der Gärten ist sie nicht weniger vertraut als die drei anderen. Bestechend ist das Blau, so dass man mit dem Gelb der Osterglocke, dem Blau der Traubenhyazinthe und dem Rot einer schönen roten Tulpe ein mustergültiges Farbendreieck hat. Gar nicht naheliegend ist die Verwandtschaft mit dem Spargel, womit gezeigt ist, dass das Essen der Pflanzen und das Anschauen der Pflanzen sehr unterschiedliche Betätigungen sind.
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Unterfamilie: Scilloideae
Gattung: Traubenhyazinthen (Muscari)


Schlehdorn
Nun kommen wir nach den „Lilien“ wieder zu den „Rosen“, wenn ich mir hier die bildhafte Übereinteilung in Rosen (=Zweikeimblättrige) und Lilien (=Einkeimblättrige, bzw. Spitzkeimer) erlaube. Die Schlehenhecke war das Erste, was in unserem Garten sicher geplant war. Die Hecke wächst und gedeiht auch prächtig, aber es gab so gut wie keine Früchte, die den Grund für diese Bepflanzung darstellten! Blüten gab es immer, doch Früchte nur einzelne Exemplare, die für keine Ernte taugten. Den Grund dafür vermuten wir in den Heerscharen von Spatzen, die überall, offensichtlich auch Blüten oder Fruchtansätze abpicken. Das ist aber nur eine Hypothese. In diesem Jahr gibt es erfreulich viele Blüten, und wir werden den Fortgang sehr aufmerksam beobachten! Auch ohne an die so nützliche Frucht der Schlehe zu denken, sind diese zarten Rosenblütchen von einer unglaublichen Schönheit. Blütenschnee im März bzw. April.

Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Steinobstgewächse (Amygdaleae)
Gattung: Prunus
Art: Schlehdorn (Prunus spinosa)


Mahonie
Für strahlt diese Pflanze immer vertrauteste Kindheitserinnerungen aus. Ich wusste nie den Namen und taufte sie für mich als eine Art „Stechpalme“. Umso erstaunter war ich darüber, dass es gar keinen heimischen Namen gibt, da die Pflanze erst am Ende des 18. Jahrhunderts beschrieben wurde und zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Gattungsnamen bekam. Dieser machte auf mich einen sehr wohlklingenden Eindruck, obwohl ich die Herkunft nicht kannte. Durch Wikipedia werden wir belehrt, dass sich dahinter ein Eigenname verbirgt: „Der Name Mahonia ehrt den irisch-amerikanischen Gärtner Bernard M’Mahon (1775–1816). Unsere Art ist ein Gruß von der Nordamerikanischen Pazifik-Küste! Sonst gibt es aber viele Arten im fernen Osten. Also ein weitgereister Gast. Dann ist wiederum erstaunlich, dass die Mahonie zu den bei uns so häufig anzutreffenen „Hahnenfußartigen“ Pflanzen gehört, was man zunächst wegen des strauchartigen Charakters und den sehr verholzten Stängeln, nicht ganz nachvollziehen kann. Aber die „Ordnung“ der Hahnenfußartigen ist eben noch nicht gleich die „Familie“ der Hahnenfußgewächse! Die Mahonie gehört eben zur Familie der Berberitzengewächse, was die Sache dann wieder verständlicher macht!
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae)
Gattung: Mahonien
Art:        Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium)


Osterglocke
Da ist sie nun! Aber sie ist nur das einzige Exemplar ihrer Art in unserem Garten, trotz vieler Bemühungen, um so schöner anzusehen, und zwar schön für viele Tage lang! Wahrscheinlich ist es die große Zahl von Mäusen in unserem Garten, denen die unteren Pflanzenteile offensichtlich schmecken. Hoffentlich hält sie sich noch bis Ostern!

Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Amaryllidoideae
Tribus: Narcisseae
Gattung: Narzissen (Narcissus)
Art: Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)




Samstag, 18. März 2023

Ich glaubte, ich sehe nicht richtig, als ich die blühende Küchenschelle (=Pulsatilla) bemerkte. So früh im Jahr, dabei war sie bis in den Winter hinein noch blühend, hatte also kaum eine Pause gemacht. So exotisch sie aussieht, so unexotisch ist ihre Herkunft: sie gehört zur großen Ordnung  der Hahnenfußartigen (= Ranunculales), dort in die Familie der Hahnenfußgewächse (= Ranunculaceae) und unter der Unterfamilie der Ranunculoideae bildet sie im Tribus der Anemoneae die eigene Gattung der Kuh- oder Küchenschellen. Sie ist hier also eine unmittelbare Geschwisterpflanze von unserem Buschwindröschen. Es gibt unter dieser Gattung viele Arten, wobei ich unsere Art nirgends abgebildet fand.


Dann sind wir aber auch ins Haus gegangen, weil gerade die Orchideen so schön blühen, wie auch der Weihnachtskaktus (= Schlumbergera) mit der bestechenden roten Farbe. In der Ordnung der Nelkenartigen (= Caryophyllales) finden wir die Kakteengewächse (= Cactaceae). In der Unterfamilie der Cactoideae,  dem Tribus Rhipsalideae, finden wir die Gattung Schlumbergera, benannt nach dem französischem Botaniker Frédéric Schlumberger. Ein Gruß aus Brasilien, u.a. Rio de Janeiro!


Die Informationen sind hier im Garten- oder Hausspaziergang sämtlich aus den entsprechenden Wikipedia-Artikeln entnommen, was eine außerordentlich große Hilfe für die Orientierung darstellt! Der Orchideen-Artikel ist so knapp und gut formuliert, dass er hier als vollständiges Zitat aufgeführt wird:
„Orchideen (Singular: Orchidee, oder Orchideengewächse (Orchidaceae) sind eine weltweit verbreitete Pflanzenfamilie. Die zwei hodenförmigen Wurzelknollen der Knabenkräuter (von griechisch ὄρχις orchis ‚Hoden‘) haben der gesamten Pflanzenfamilie ihren Namen gegeben. Nach den Korbblütlern (Asteraceae) stellen die Orchideen die zweitgrößte Familie unter den bedecktsamigen Blütenpflanzen dar. Sie werden als besonders schön angesehen, und vielen gilt die Orchidee als Königin der Blumen. Sie gehören innerhalb der Klasse der Bedecktsamer zu den Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Etwa 1000 Gattungen mit 15.000 bis 30.000 Arten werden von den Botanikern anerkannt. (aus: Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Orchideen)
Hier also zwei von 30.000:


 



Tatsächlich blühte auch schon das Lungenkraut an seinem angestammten Platz im Garten. Hier kommen wir in eine ganz besondere Ordnung: die der Raublattartigen (= Boraginales), die nur die Familie der Raublattgewächse (= Boraginaceae) enthält. Hierunter 14-20 Arten, wobei wir hier die Art des gefleckten Lungenkrautes haben (= Pulmonaria officinalis).


Donnerstag, 16. März 2023

 

Da leuchtete etwas hervor: die erste Huflattichblüte! Für unseren Hustentee sammelten wir immer an bekannten Waldlichtungen die Blüten und es durfte nicht ausbleiben, dass wir auch Pflänzchen in unseren Garten brachten. Da sind sie nicht ganz beheimatet, doch einzelne kommen jedes Jahr wieder. Sehr schön! Der Huflattich (= Tussilago farfara) gehört nun wie das Gänseblümchen einer schon sehr komplexen Ordnung an, den Asternartigen (= Asterales), und hier der Familie der Korbblütler (= Asteraceae), hierunter auch noch der Unterfamilie der Asteriodeae, und selbst hier gibt es wiederum Unterabteilungen, genannt Tribus, und zwar den Senecioneae. Also da muss man schon „schlucken“, vor allem wenn man erfährt, dass diese „Unter-unter-Familie“, die Senecioneae ( ~ Greiskräuter), etwa 150 Pflanzengattungen mit etwa 3200 Arten enthält! 

Unter diesen 150 Gattungen befindet sich jetzt die Gattung Tussilago, darunter die einzige Art: Tussilago farfara. Und das Schöne ist daran, dass der Name vom lateinischen „tussis“ = Husten stammt!

Und dann wurde es schwierig! Wie heißt diese so oft gesehene und unscheinbare Pflanze? Nach meinen Recherchen müsste es das Behaarte Schaumkraut (= Cardamine hirsuta) sein. Die Blüten sind gar so klein, so dass man nur wenig erkennen kann und die ähnlichen Pflanzen sind gar so viele, so dass es einem ganz schwindelig werden kann. Als Behaartes Schaumkraut gehört es zur Ordnung der Kreuzblütlerartigen (= Brassicales), der Familie der Kreuzblütler (= Brassicaceae), und hier der Unterabteilung (Tribus) der Cardamineae, hierunter der Gattung der Schaumkräuter (= Cardamine).


Die erste Vermutung war die Vogelmiere (= Stellaria media), der Zufall wollte es, dass diese selbst in enger Nachbarschaft des Behaarten Schaumkrautes zu finden war. 


Hier kommen wir zur Ordnung der Nelkenartigen (= Caryophyllales) und der Familie der Nelkengewächse (= Caryophyllaceae): Unterfamilie Alsinoideae
Tribus Alsineae
Gattung Sternmieren (= Stellaria)
Art: Gewöhnliche Vogelmiere


Und ganz unscheinbar unter einem Haselnussstrauch blüht auch schon die Walderdbeere. Sie gehört der Ordnung der Rosenartigen (= Rosales) an, hierunter der Familie der Rosengewächse (= Rosaceae), hier der Unterfamilie der Rosoideae, der Gattung Erdbeeren (=Fragaria) und der Art Walderdbeere (= Fragaria vesca)! Wenn das nichts ist! Wichtig ist zu wissen, dass sie keine Wildform der Gartenerdbeere ist!


 


Und dann gibt es noch den himmlischen Ehrenpreis (= veronica). Wie sollte man hier auf die Ordnung der Lippenblütlerartigen (= Lamiales) kommen? Familie Wegerichgewächse (= Plantaginaceae)? Tribus Veroniceae, Gattung Veronica. Und hier bleiben wir bei der Gattung! Den diese hat 450 Arten (!)
Vermutlich ist es aber der Acker-Ehrenpreis (Veronica agrestis). Und schaut man auf dieses himmlische Auge, dann wird man doch ganz verzaubert! So klein, so fein, so strahlend schön, wer sich da nicht gleich verlieben könnte hat wohl noch nie geliebt!


 



Mittwoch, 15. März 2023
Der Einblütige Frühlingsstern (= Ipheion uniflorum) der Sorte „Wisley Blue“ macht einen wunderbaren Farbtupfer im Frühjahrsgarten. Er gehört zur Gattung der Sternblumen aus der Familie der Amaryllisgewächse (= Amaryllidaceae) und hier noch aus einer Unterfamilie der Lauchgewächse (= Allioideae). Sie gehören zur Ordnung der Spargelgewächse (= Asparagales), einer von den 11 Ordnungen der großen Gruppe der Einkeimblättrigen oder Spitzkeimer (= Monokotyledonen). Die berühmteste darunter die Lilienartigen (= Liliales). Wenn man diese blauen „Sterne“ sieht, kommen sie einem so vertraut vor, so dass man sich wundert, nicht sogleich auf den Namen zu kommen. Tulpen, Narzissen und Hyazinthen sind ja gleich auf der Zunge, doch diese Sternblumen sind gar nicht so häufig. Eingebürgert aus Südamerika (Argentinien, Uruguay) verleihen sie dem Garten etwas Exotik jenseits des Ozeans.

Sehr verbreitet in unserem Tal der uns zuvor ganz unbekannte Lerchensporn (= Corydalis). So musste er also sogleich in unseren Garten gebracht werden, wo er sich inzwischen an einem Platz dauerhaft angesiedelt hat. Warum er nun nicht den Lippenblütlern angehört, wie die unten beschriebene Taubnessel, soll nun hier nicht besprochen werden. Aber man darf sich darüber wundern! Auch wundern darf oder muss man sich, dass die eher komplex anmutende Pflanze mit ihren traubenförmig angeordneten Blüten, die so eigen geformt sind, so dass sie danach benannt sind: „wie der Sporn einer Lerche“, wobei ich zugeben muss, noch keinen Sporn einer Lerche gesehen zu haben, :( , das höchste der Gefühle ist, eine einmal zu hören, wenn man Glück hat sie auch andeutungsweise zu sehen, wenn sie in höchster Höhe in Frühsommertagen ihr Lied schmettert! Es handelt sich aber gar nicht um den „Fersensporn“, sondern um die Federkopfschmuck der Haubenlerche! - Auf jeden Fall ist es erstaunlich, dass die Botaniker sie in die erste von 43 Ordnungen der zweikeimblättrigen Pflanzen eingeteilt haben: den Hahnenfußartigen (= Ranunculales). Und dort gehört sie der zweiten von 7 Familien an, den Mohngewächsen (= Papaveraceae), während die berühmten Hahnenfußgewächse selbst der 7. Familie angehören. Innerhalb der Mohngewächse gehört der Lerchensporn noch einer Unterfamilie an, den Erdrauchgewächsen (= Fumarioideae). Auf alle Fälle gibt diese schöne Pflanze einen Impuls, sich mit den Gesetzmäßigkeiten der botanischen Einteilung zu beschäftigen. In unserem Zusammenhang werden die Zugehörigkeiten zu den Ordnungen – Familien -  Gattungen und einzelnen Arten nur zur Orientierungshilfe verwendet, um mit der einzelnen Pflanze das „Große Ganze“ des Pflanzenreiches immer mit zu sehen. Es werden also die Erkenntnisse der Botaniker mit als „Wahrnehmung“ verwendet, hier ganz „unreflektiert“!


Und es war gar nicht geplant, sondern ich war sehr überrascht, bei uns auch schon das schöne Buschwindröschen zu entdecken, welches nun im Gegensatz zum Lerchensporn eine ganz klare, klassische Abkunft hat:
Ordnung: Hahnenfußartige (= Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (= Ranunculaceae)
Gattungen: Windröschen (= Anemone)
Art: Buschwindröschen (= Anemone nemorosa)


Und endlich bei uns auch der dritte „Gelbblüher“ nach Hamamelis und Kornelkirsche, der schöne Goldflieder bzw. Forsythie. Auch hier passt es sehr gut in den Zusammenhang, weil die Forsythie der Ordnung der Lippenblütlerartigen (= Lamiales) angehört, und hier der Familie der Ölbaumgewächse (= Oleaceae) angehört. Hier gibt es nicht weniger als 25 Gattungen mit über 600 Arten! Da wird es einem fast schwindelig! Daher suchen wir einfache Anhaltspunkte: Trotz der riesigen Verwandtschaft muss man doch konstatieren, dass wir mit dem Goldflieder einen schönen Ersatz des verwandten Ölbaums bei uns haben, der ja bei uns (noch) nicht heimisch ist. Dann ist auffällig, dass seine Heimat der ferne Osten ist: „China ist das Zentrum der Artenvielfalt der Gattungen Forsythia“ (aus Wikipedia, wie auch alle Systematik-Angaben!).








So schauen wir auf den blauen Frühlingsstern im Geiste nach Südamerika, und auf den Goldflieder ins ferne China!



Samstag, 4. März 2023
Das Heidekraut (Erica – Heidekrautgewächs) blüht schon lange, ist aber so bescheiden und unscheinbar, dass man es gar nicht richtig bemerkt. Nur wenn man ihre kleinen Blüten im Detail anschaut, dann bekommt sie ihre wahre „Größe“. Sie zu bestimmen ist aber komplizierter, weil es über 800 Arten gibt. Uns sollen aber hier nur die groben Unterteilungen interessieren: die Heidekrautartigen (=Ericales) sind eine der vielen Ordnungen der Bedecktsamigen Pflanzen, d.h. unserer „Blütenpflanzen“. In dieser Ordnung der Ericales gibt es 22 Familien, eine davon sind die Heidekrautgewächse (=Ericaceae). Eine andere sind die Primelgewächse (=Primulaceae), von denen im vorigen Abschnitt eine zu finden ist. Eine weitere, den Primelgewächsen nahestehend, die Ebenholzgewächse: „schwarz wie Ebenholz“, was Tastenspieler, aber auch Streicher beeindrucken müsste! Aber auch wer eine Kaki isst, nimmt ein Ebenholzgewächs zu sich! - Eine andere Familie neben den Primelgewächsen sind die Teestrauchgewächse: Also auch die Teetrinker sind bedient! Bei solch prominenten Vertretern unter den „Heidekrautartigen“, schaut man dann etwas ehrfürchtiger auf das einfache Heidekraut!



Eine blühende Taubnessel hätte ich jetzt in dieser Vorfrühlingszeit neben Hamamelis und Schneeglöckchen wirklich noch nicht erwartet! Sie gehört der Ordnung der Lippenblütlerartigen (=Lamiales), worunter eine der hier 24 Familien die Lippenblütler (=Lamiaceae) selber sind. Unter diesen sind die Taubnesseln eine Gattung mit 25-30 Arten. Wir haben hier wahrscheinlich die Stängelumfassende Taubnessel (=Lamium amplexicaule) vor uns, was vielleicht etwas sehr haarspalterisch klingen mag, - doch es gibt ja auch die die Weiße Taubnessel oder die schöne Goldnessel! Mal sehen, ob wir sie auch irgendwann im Garten zu Gesicht bekommen! Vorerst freuen wir uns über „unsere“ „blaue“ Taubnessel :)





Und nach dem Hamamelisstrauch ist die Kornelkirsche der zweite „Gelbblüher“ im Frühjahr. Hier gehen wir umgekehrt vor: die Kornelkirsche, eine Art der Gattung Hartriegel (=Cornus) aus der Familie der Hartriegelgewächse (=Cornaceae), eine der 7 Familien der Ordnung Hartriegelartige (=Cornales). Das ist schon eine etwas exklusivere Gesellschaft, was auch das Aussehen der sehr besonderen Blütengestalt betrifft. Eine andere Familie aus dieser Ordnung sind die bekannten Hortensien! Die blühen bei uns aber noch nicht.















Montag, 20. Februar 2023, - der Rosenmontag, - bei strahlendem Sonnenschein ein guter Anlass, die schon längst blühenden Vor-Frühlingsgrüße vorzustellen! Der Hamamelis-Strauch, die Hamamelis-Blüte, oder kurz die "Zaubernuss" kam in unserem Garten recht spät zur Blüte, wahrscheinlich weil sie im Schatten eines etwas zu groß gewordenen Lebensbaums steht. Umso strahlender leuchtet sie heute in der Vorfrühlingssonne und besticht uns mit ihren zauberhaften Farben und Formen.


Die glänzenden Schneeglöckchen ( Galanthus - Amaryllis-Gewächs) könnten hier in ihren verschiedensten Gruppierungen im Garten ein ganzes Album für sich bilden. Schon über Wochen sind sie unter der Winterbedeckung herausgekommen und trotzen allen Frösten, um im Sonnenschein wie frischgeboren zu erscheinen.





Das Gänseblümchen (Bellis perennis = "das ganze Jahr hindurch hübsch") - Nomen est Omen, ganz erstaunlich, selbst an Weihnachten blüht es! So unscheinbar, wenn auch bestechend hübsch es aussieht, so gehört es doch mit den Korbblütlern zu der am höchstentwickelten Pflanzengattung!

 

Es fehlen fast die Worte, um dieses bezaubernde Blau und Orange von diesen stolzen Krokussen (Crocus, - Schwertliliengewächs-Iridaceae) zu beschreiben, ein Feuerwerk der Farben, wie man es sich nicht hätte vorstellen können. Und wenn man meint, man würde es schon kennen, dann ist man immer wieder neu von der Wirklichkeit überrascht, wenn uns die gelben Flammen entgegenstrahlen!



Ganz unscheinbar dagegen die Winterlinge (Eranthis hyemalis), die bei uns nicht von Anfang an im Garten waren, jetzt aber ihren festen Platz behauptet haben. Das Erstaunliche an diesem Hahnenfußgewächs ist seine 6-Stern-Struktur, als ob er mit den Krokussen rivalieren wollte, dabei gehört er nicht mit diesen zu den Liliengewächsen, sondern zu den Rosengewächsen, die eigentlich 5-Sterne bilden.











Aus der gleichen Familie der Hahnenfußgewächse stammt auch die Christrose (Schwarze Nießwurz - Helleborus niger) - auch bei ihr hat man hier einen 6 - Stern, aber es gibt diese Pflanzen eher häufiger als 5-Sterne.  







Diese Blume schaute uns wochenlang freundlich ins Fenster. Inzwischen reifen die Früchte zwischen ihren Blütenblättern.

 


Und ihre farbigen Geschwister waren so ungestüm sich verbreitend, so dass wir sie sogar zurück-drängen mussten! - Da merkt man, dass es Hahnenfußgewächse sind :( - der "gemeine" Hahnenfuß hat bei uns leider Aufenthaltsverbot, weil er sich so schnell verbreitet, dass anderes gar nicht mehr hochkommt. Dabei sind seine gelben Blüten so wunderschön! - Die Fotos werden im Laufe des Frühlings folgen :)

Und natürlich gibt es auch schon die Primeln (primula - primulaceae), auch in Gelb. Hier ist nun unverkennbar der 5-Stern zu sehen,









Und hier nun eine ganz seltene Spezies in dieser Zeit, wahrscheinlich ist sie nur noch bei uns zu finden, gewöhnlich verschwindet diese Gattung schon nach dem 6. Januar. Zum Glück erscheint sie dann nach einem Jahr wieder in großer Zahl. Hier beachte man auf der rechten Seite noch eine originale Frucht. :)

 Und wenn man in den Teich schaut, da kommt auch schon etwas sprossend hervor, vor wenigen Tagen lag noch eine Eisdecke darüber!